Palazzo Gallio

Der mächtige Palast wurde auf Willen des Kardinals und Staatssekretärs des Kirchenstaats Tolomeo Gallio am Seeufer gegenüber der Pfarrei erbaut. Tolomeo Gallio, erst wenige Jahre zuvor von der Grafschaft der Tre Pievi Gravedona, Dongo und Sorico zu deren Oberhaupt ernannt, vertraute Pellegrino Tibaldi, seines Zeichens Architekt des Kardinals Carlo Borromeo, die Verwirklichung des Gebäudes an, fertiggestellt wurde es allerdings erst nach 1607, seinem Todesjahr.
Der Palast ging in den Besitz seiner Neffen, der Herzoge von Alvito, über und erlebte nie glorreiche Zeiten. Er wurde von den Franzosen und Spaniern als Krankenhaus genutzt, bis er dann Anfang des 19. Jahrhunderts viele Privateigentümer durchlief. Heute gehört der Palast der "Comunità Montana Alto Lario Occidentale".

Die Tradition erinnert daran, dass hier eigentlich das Konzil der katholischen Gegenreform hätte stattfinden sollen, es wurde aber in Trient abgehalten.Der Palast hat einen quadratischen Grundriss mit vier massiven Ecktürmen, welche durch enge Bogengänge miteinander verbunden sind. Übereinander liegende Säulenhallen öffnen sich zur Seeseite und zur zum Berg gerichteten Nordseite hin und schenken so den Ausblick auf wunderschöne Landschaften.

Die Außenmauern beinhalten noch Reste des alten Schlosses, welches im zwölften Jahrhundert zerstört wurde. Unter der Säulenhalle, die in Richtung des Sees zeigt, wurde eine Inschrift angebracht wo geschrieben steht: "Tolomeo Gallio der heiligen römischen Kirche, Cardinal von Como und Lehnsherr der Tre Pievi von Gravedona, Dongo und Sorico, der vom temperierten Klima und der Lieblichkeit dieses Ortes angezogen wurde, schmückte das adlige Dorf von Gravedona und verhalf ihm zu noch mehr Ruhm durch diesen riesenhaften Palast voll von Gärten, Brunnen und Fischteichen, im Jahre des Herrn 1586."
Das Innere des Palastes, gefüllt mit diversen Kunstwerken, wird in der Mitte von einem großen Saal beherrscht, der eine Höhe von zwei Stockwerken erreicht.